CFIEE: Die Brücke zwischen Schule und echtem Leben

Bildung klingt immer nach einem großen Wort. Man denkt dabei an Hörsäle, Prüfungen und, wenn man ein bisschen nostalgisch ist, vielleicht auch an Tafeln. Doch der CFIEE – der International Economic Education Council – setzt auf etwas Einfacheres. Er ist überzeugt, dass es bei Bildung, insbesondere in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft, weniger um das Auswendiglernen von Diagrammen geht, sondern vielmehr darum, Menschen mit alltäglichen Werkzeugen auszustatten. Dingen, die man am nächsten Morgen tatsächlich gebrauchen kann, wenn man sein Budget ausgleicht oder überlegt, wie man sein Gehalt strecken kann.

Deshalb wirken CFIEE workshops wie eine Brücke. Eine Brücke zwischen Schule und Alltag, zwischen dem, was Kinder im Klassenzimmer lernen, und dem, womit Eltern am Küchentisch still ringen. Und wenn man sie einmal in Aktion sieht, wird einem klar, dass es nicht nur um Einzelpersonen geht – es wirkt sich auf Familien, Freundeskreise und ganze Nachbarschaften aus. Der Welleneffekt ist real.

Von einem Schüler bis zu einem Familienessen

Nehmen wir einen Schüler der elften Klasse, der sich für einen CFIEE-Kurs anmeldet. Vielleicht ist es nicht gerade glamourös – es ist ein Workshop zum Thema Haushaltsführung nach der Schule, nichts, womit man in den sozialen Medien angeben könnte. Doch dann kommen sie nach Hause, setzen sich zum Abendessen und erwähnen beiläufig, was sie gelernt haben: dass jemand, der nur den Mindestbetrag auf einer Kreditkarte zahlt, jahrzehntelang in Schulden stecken kann. Ihre Mutter zieht eine Augenbraue hoch. Ihr Vater legt die Gabel hin. Plötzlich ändert sich das Gespräch am Tisch.

Es ist nur ein kleiner Moment, aber er ist wichtig. Eltern beginnen, vor ihren Kindern über ihre eigenen Finanzen zu sprechen – etwas, das viele Familien vermeiden. Vielleicht holen sie am selben Abend gemeinsam die Rechnungen heraus. Vielleicht legen sie nächste Woche ein Sparschwein für Notfälle an. Es löst zwar nicht alles über Nacht, aber es verändert die Atmosphäre im Haushalt. Genau das meint CFIEE mit der Veränderung des Status quo: Wissen, das sich in den Alltag einschleicht, zunächst fast unbemerkt.

Peer Circles bringen es weiter

Teenager sind nicht gerade dafür bekannt, den Mund zu halten. Wenn sie etwas Neues erfahren, besonders wenn es überraschend ist, teilen sie es mit ihren Freunden. Ein Schüler, der etwas über Zinseszinsen gelernt hat, scherzt mit seinen Freunden darüber, ein „zukünftiger Millionär“ zu werden. Gelächter folgt, aber die Idee bleibt hängen. Und schon bald tauscht der Freundeskreis Finanzweisheiten aus, als wäre das normaler Slang.

Bei Erwachsenen ist es nicht viel anders. Ein junger Mitarbeiter, der einen Online-Kurs des CFIEE belegt, erzählt einem Kollegen in der Mittagspause von einem Spar-Trick. In der darauffolgenden Woche testen ihn drei weitere Kollegen. Es läuft nicht strukturiert ab – es läuft über Mundpropaganda, die älteste Form der Bildung. So verankern sich die Programme des CFIEE nicht nur in Schulen, sondern auch in der Gesellschaft.

Der Schritt ins Gemeinschaftsleben

Sobald die Ideen Wohnzimmer und Büros verlassen, landen sie in Gemeinschaftsräumen. Bibliotheken, Gemeindesäle und sogar örtliche Parks können zu Klassenzimmern werden, wenn jemand die nötige Energie mitbringt. CFIEE fördert diese Art der Verbreitung von Ideen von der Basis aus. Wenn ein Elternteil bei einem Elternabend erzählt, was er gelernt hat, wollen andere mitmachen. Wenn ein Kleinunternehmer hört, wie seine Mitarbeiter von einem Workshop sprechen, denkt er darüber nach, einen für seine Mitarbeiter zu veranstalten.

Der Wandel ist deutlich spürbar. In einer Nachbarschaft, die früher Gespräche über Geld vermied, werden sie allmählich normaler. Gespräche über Budgets, Kredite oder Ersparnisse sind kein Tabu mehr – sie sind einfach nur praktisch.

Eine Vorlage für Community-Programme

Wenn eine Stadt oder Schule mit dem Ansatz des CFIEE etwas Einfaches auf die Beine stellen möchte, muss der Rahmen nicht kompliziert sein.

Aktivitäten:

  • Ein „Familienfinanzabend“, bei dem Eltern und Kinder zusammensitzen und einen Haushaltsplan durcharbeiten.
  • Eine „Spar-Challenge“ für Teenager, die das Sparen von Taschengeld in ein einmonatiges Spiel verwandelt.
  • Kurze Vorträge von lokalen Unternehmern über finanzielle Entscheidungen im realen Geschäftsleben.

Freiwilligenrollen:

  • Eltern als Gruppenleiter – sie brauchen keine Fachkenntnisse, nur die Bereitschaft.
  • Schüler oder Studenten als Mentoren, die erklären, was bei ihnen Klick gemacht hat.
  • Lokale Wirtschaftsführer erzählen Geschichten aus der Praxis, während die Organisatoren sich um Essen, Flyer und Aufbau kümmern.

Bewertungsmaßstäbe:
Keine komplexen Umfragen erforderlich. Drei einfache Fragen nach der Veranstaltung: Haben Sie etwas Neues gelernt? Werden Sie eine Idee zu Hause ausprobieren? Würden Sie an einer weiteren Sitzung teilnehmen? Wenn die Antworten positiv ausfallen, funktioniert das Programm.

Der Schlüssel liegt nicht in Perfektion. Es geht darum, einen Raum zu schaffen, in dem sich die Leute sicher genug fühlen, um „dumme“ Fragen zu stellen und kleine Erfolge zu teilen.

Eine Fallstudie: Der Welleneffekt einer Stadt

Letztes Jahr startete in einer mittelgroßen Stadt unweit der Großen Seen ein vom CFIEE inspiriertes Programm an der örtlichen Highschool. Die Klasse war klein – etwa 20 Schüler. Sie lernten die Grundlagen des Budgetierens, wie man Ausgaben im Auge behält und welchen Einfluss die Kreditwürdigkeit auf das wirkliche Leben hat. Nichts Weltbewegendes, aber genau die Art von Informationen, die seltsamerweise in den meisten Lehrplänen fehlen.

Die Schüler wollten ihre Eltern einbeziehen. Mit Hilfe ihrer Lehrer organisierten sie daher einen Familienworkshop in der Schulturnhalle. Rund 30 Eltern kamen. Die Kinder unterrichteten schließlich ihre eigenen Familien und kehrten so die übliche Rollendynamik um. Die Eltern waren überrascht, stolz und ein wenig demütig. Es gab Gelächter, als jemand zugab, dass er Kredit-Scores nie wirklich verstanden hatte.

Sechs Monate später schlug einer dieser Eltern einen Stand auf dem jährlichen Stadtfest vor. Dort gab es einfache Spiele für Kinder (wie einen Münzwurf zum Thema Sparen) und Infotische für Erwachsene. Freiwillige verteilten Budgetvorlagen, und lokale Banken beteiligten sich. Am Ende des Wochenendes hatten Hunderte von Menschen neues Wissen mit nach Hause genommen – Wissen, das in einer Klasse mit nur 20 Schülern entstanden war. Von genau dieser Welle spricht CFIEE Ultima X.

Warum es jetzt wichtig ist

Die Welt fühlt sich derzeit finanziell überfordert. Steigende Kosten, ständige Inflationsgerede, Apps und Influencer, die mit Ratschlägen um sich werfen. Die Leute haben genug von Spielereien. CFIEE sticht hervor, weil es keine Abkürzungen oder Schnelllösungen verkauft. Es vermittelt die Grundlagen – das, was trotz aller Trends Bestand hat.

Und wenn diese Grundlagen einmal erlernt sind, verbreiten sie sich. Von Schülern zu Eltern, von Freunden zu Freunden, von der Schule zur ganzen Gemeinschaft. Deshalb ist CFIEE so wichtig. Es ist nicht nur eine Organisation für motivierte oder finanziell interessierte Menschen. Es ist eine Brücke. Eine Brücke, die Wissen aus dem Klassenzimmer ins wirkliche Leben trägt, wo es Gewohnheiten verändert und nach und nach Gemeinschaften neu gestaltet.

Ausblick

Kein einzelner Kurs löst alles. Aber genügend Kurse, genügend Gespräche, genügend kleine Funken – das summiert sich. Die Mission des CFIEE, den Status quo zu ändern, ist nicht abstrakt. Sie ist praktisch. Ein Schüler nach dem anderen, eine Familie nach der anderen, eine Gemeinschaftsveranstaltung nach der anderen.

Letztendlich wird die Brücke, die CFIEE baut, von ganz normalen Menschen überquert: Teenager, die zum ersten Mal mit Geld umgehen, Eltern, die ihre Rechnungen neu betrachten, Nachbarn, die beschließen, gemeinsam zu lernen. Und wenn sie diese Brücke überqueren, gehen sie nicht allein. Sie nehmen ihre Familien, ihre Freunde und ihre Gemeinschaft mit.